Strom aus Offshore-Windenergieanlagen kann und soll einen wichtigen Beitrag zur zukünftigen Energie- und Klimapolitik der Bundesrepublik leisten. Die hohen durchschnittlichen Windgeschwindigkeiten auf dem Meer versprechen enorme Energiepotenziale. Mit der Weiterentwicklung der Windenergie-Technologie, die sich an Land mittlerweile als sehr zuverlässig und kostengünstig erwiesen hat, lassen sich diese Potenziale erschließen.
Der Offshore-Windenergie kommt dabei eine entscheidende Bedeutung zu. Bei einem avisierten schrittweisen Ausbau der deutschen Windenergiekapazität auf See auf 20.000 bis 25.000 MW bis 2030 ist von einem geschätzten Investitionsvolumen von rund 50 Milliarden Euro auszugehen.
Marktgebiet deutsche Nordsee
Die deutsche Nordsee umfasst das Gebiet der 12-Seemeilen-Zone sowie die sich seewärts anschließende, bis maximal 200 Seemeilen von der Küste entfernte, ausschließliche Wirtschaftzone. In diesem Gebiet ist zwischen 2011 und 2040 nach einer Studie der Prognos AG mit einer durchschnittlichen jährlichen Errichtung (Neuerschließungen und Repowering) von etwa 200 Windenergieanlagen zu rechnen. Bis 2040 wird mit ca. 4.500 errichteten Anlagen in der deutschen Nordsee das Maximum erreicht. Dieser Bestand schließt den Rückbau und das Repowering veralteter Anlagen mit ein und entspricht einer Stromleistung von gut 30 GW.
Marktgebiet Europa
In Anbetracht der geografischen Nähe zu Bremerhaven ist eine nähere Betrachtung der Offshore-Planungen der umliegenden Nordseeanrainerstaaten wie Belgien, Dänemark, Niederlande und dem Vereinigten Königreich, nachfolgend EU5 (inkl. Deutschland) genannt, besonders interessant. Ausgehend von einer jährlichen Errichtungsrate von ca. 100 Anlagen im Zeitraum 2006-2010, wird die Anzahl der jährlich errichteten Windenergieanlagen bis 2015 auf gut 300 Stück ansteigen. Zwischen 2016 und 2020 wird sich die Zahl der jährlichen Neuerrichtungen in der EU5 auf mehr als 700 Windenergieanlagen belaufen, wobei das Maximum Anfang der 2020er Jahre mit über 750 Anlagen erreicht sein wird. Ähnlich dem deutschen Verlauf setzt auch hier ab 2025 bis 2030 das Repowering ein. Inklusive Repowering werden bis 2040 durchschnittlich etwa 600 Windenergieanlagen p.a. in der EU5 errichtet. Der Höchstbestand wird Mitte der 2030er Jahre erreicht und beläuft sich auf ca. 13.000 Windenergieanlagen.
Weitere Informationen
Die gesamte Studie der Prognos AG sowie eine Kurzfassung (Broschüre Offshore Terminal Bremerhaven) stehen unter Downloads zur Verfügung.